Das hält man im Kopf nicht aus
Verletzungen und grippale Infekte – Die Ulmer machen gerade eine schwere Saisonphase durch. Was im Heimspiel gegen Jena trotzdem für sie spricht
Thorsten Leibenath sagt unumwunden: „Das ist eine für die Mannschaft belastende Situation.“ Der Trainer der Basketballer von Ratiopharm Ulm meint damit nicht nur die schwere Bänderverletzung und den langfristigen Ausfall von Tim Ohlbrecht sowie die Nackenprobleme von Per Günther. Der Kapitän hat immerhin gestern wieder leicht trainiert, ein Comeback beim Heimspiel gegen die erfahrene Mannschaft des Aufsteigers Jena am Sonntag (18 Uhr) ist somit zumindest nicht ausgeschlossen. Im Eurocup gegen Bayern München am vergangenen Mittwoch wurden aber außerdem Augustine Rubit und Karsten Tadda durch grippale Infekte gehandicapt. Das Ergebnis war eine 57:68-Pleite und damit die erste Ulmer Niederlage überhaupt in dieser Saison gegen eine deutsche Mannschaft. Eine Grippe kann man natürlich von Mittwoch bis Sonntag auskurieren. Leibenath verweist aber darauf, dass sich ebenso gut der eine oder andere Teamkollege bei Rubit oder Tadda anstecken könnte. Unter diesen Bedingungen dürfte auch das Spiel gegen einen Aufsteiger kein Selbstläufer werden für den in der Bundesliga in dieser Saison noch ungeschlagenen deutschen Vizemeister.
Aber natürlich sprechen auch viele Faktoren für die Ulmer. Beispielsweise das Selbstvertrauen nach einer perfekten Vorrunde. So sagt etwa der angeschlagene Tadda: „Wir sind vielleicht gerade etwas geschwächt durch die Ausfälle. Aber wir werden versuchen, solange wie möglich die Null zu halten.“ Außerdem können die Ulmer auf Raymar Morgan bauen, der gegen die Bayern eines seiner ganz wenigen schwächeren Saisonspiele abgeliefert hat. In der Liga spielt Morgan dagegen konstant auf sehr hohem Niveau. In der Punktestatistik belegt er mit 18,5 im Schnitt Platz zwei ganz knapp hinter Marcos Knight vom sonntäglichen Gegner Jena, auch bei den Rebounds gehört Morgan zu den Top-Ten der Bundesliga. Der Mann aus Ohio dürfte inzwischen auch bei diversen Euroleague-Vereinen auf dem Zettel stehen. Leibenath hält sich bedeckt auf die Frage, ob mit Raymar Morgan schon über eine Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags gesprochen wurde. Aber der Ulmer Trainer sagt: „Es wird sicher nicht leicht, ihn in Ulm zu halten.“
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