Suizid von Kurt Cobain: Smells like Verschwörung
Kurt Cobain wäre am Montag 50 Jahre alt geworden - hätte er sich 1994 nicht erschossen. Oder war es gar kein Suizid? Viele Fans vermuten immer noch Mord.
Es war ein Schock für eine ganze Generation: Am 5. April 1994 erschoss sich der Nirvana-Sänger Kurt Cobain im Heroinrausch selbst. Drei Tage später fand ein Elektriker die Leiche des 27-Jährigen auf einem Garagen-Dachboden in Seattle. Seitdem ranken sich um seinen Tod viele Verschwörungstheorien. Die werden an diesem Montag wohl wieder besonders diskutiert - schließlich wäre Cobain 50 Jahre geworden.
Es gibt neben Nirvana-Fans noch viele Menschen, die diese Verschwörungstheorien anheizen. Zu ihnen gehört der Bürgermeister von Cobains Geburtsstadt Aberdeen, Bill Simpson, der schon mehrmals sagte: "Ich denke, jemand hat ihn ermordet - das glaube ich wirklich." Kurt Cobain sei nicht der Typ dafür gewesen, seine zweijährige Tochter im Stich zu lassen.
Dass die Diskussion über den Tod von Kurt Cobain auch mehr als 20 Jahre später noch so erbittert geführt ist, liegt aber auch an einem Dokumentarfilm aus dem Jahr 2015, die in Deutschland unter dem Namen "Tod einer Ikone" erschien. Darin schildert der private Ermittler Tom Grant seine Sicht, der ursprünglich von Cobains Witwe Courtney Love beauftragt wurde. Für ihn stehe fest: Der Nirvana-Star wurde ermordet.
Kurt Cobain: Ermittler nennt Argumente für Mord-Theorie
Tom Grant führt mehrere Argumente dafür an, dass es Mord war. Zum einen sei bei der Obduktion eine hohe Überdosis Heroin im Blut von Cobain gefunden worden. In diesem Zustand hätte er sich unmöglich eine Flinte an den Kopf halten und abdrücken können. Außerdem hätte es bei einem Schuss aus so kurzer Distanz mehr Blut am Tatort geben müssen.
Dass der Nirvana-Sänger einen Abschiedsbrief geschrieben hat, entmutigt die Unterstützer der Mord-Theorie nicht. Im Gegenteil: Die letzten beiden Sätze sollen in einer anderen Handschrift geschrieben sein. Das führt sie zu der Schlussfolgerung: Jemand hat den Tod bewusst wie Suizid aussehen lassen.
Dieser jemand ist nach der Ansicht von Tom Grant Courtney Love - also ausgerechnet Cobains Witwe, die ihn mit den Ermittlungen beauftragt hatte. Auch viele Fans machen Love für den Tod von Cobain verantwortlich. Bei den Gründen sind sie sich aber uneins. Die einen gehen von Geldgier aus. Andere vermuten, dass Love aus Angst vor einer drohenden Scheidung und der damit verbundenen Schmach gehandelt hat.
Doch nicht immer steht Love im Mittelpunkt der Verschwörungstheorien. Manche bringen auch die US-Regierung und die CIA mit dem Tod von Cobain in Verbindung. Diese konservativen Kräfte befürchteten demnach, dass Kurt Cobain die amerikanische Jugend mit seiner eigenen Heroinsucht zum Drogenkonsum anstiftet - und ermordeten ihn daher.
Mord oder Suizid? Polizei widerspricht Verschwörungstheorien zu Kurt Cobain
Courtney Love kämpft gegen die Verschwörungstheorien und ist schon mehrmals rechtlich gegen Menschen vorgegangen, die sie als Mörderin beschimpften. Unterstützung bekommt sie dabei unter anderem von Cobains Nirvana-Bandkollegen Krist Novoselic und Dave Grohl. Die gehen fest von Selbstmord aus, da Cobain nicht nur drogensüchtig, sondern auch depressiv gewesen sei.
Auch die Polizei widerspricht der Mord-Theore deutlich. Sie hat den Tod schon mehrmals untersucht. Zum 20. Todestag prüfte sie noch einmal die komplette Beweislage aus dem Jahr 1994. Ermittler Mike Ciesynski sagte danach unmissverständlich: "Es war Selbstmord." Die meisten Anhänger der Verschwörungstheorien hat das nicht überzeugt.
Die Diskussion ist geschlossen.