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Stoffwechsel
29.04.2013

Speck statt Zigaretten: Wissenschaftler widerlegen Nichtraucher-Mythos

Nicht alle Raucher nehmen zu, wenn sie Zigaretten abschwören.
Foto: Martin Gerten, dpa (Archiv)

Viele Raucher befürchten, dass sie zunehmen, wenn sie mit dem Rauchen aufhören. Das ist aber nicht zwangläufig der Fall.

Eigentlich war es Claus I. leicht gefallen, mit dem Rauchen aufzuhören: Nach einer Hypnose war ihm die Lust auf Zigaretten schlagartig vergangen. Wäre da nicht die Sache mit dem Essen gewesen. „Nach zwei bis drei Tagen haben sich meine Geschmacksnerven erholt. Auf einmal hat alles viel besser geschmeckt“, erinnert sich der Computerspezialist, der täglich zwei Päckchen geraucht hatte. „Ein Joghurt vom Discounter war plötzlich eine Delikatesse. Das war wie eine Geschmacksexplosion!“

Die neue Lust an Essen und Trinken blieb nicht ohne Folgen: Innerhalb von neun Monaten nahm er 18 Kilo zu. „Da musste ich mich zwischen Fettleber und Raucherlunge entscheiden. Seitdem rauche ich wieder“, berichtet er. Inzwischen aber hat Claus I. seine Ernährung umgestellt, kräftig abgenommen und plant bald den nächsten Entzug: „Wenn ich dann zunehme, macht das nicht so viel.“

Zwei Drittel der Raucher hören nicht auf, weil sie nicht zunehmen wollen

Viele Raucher führen ähnliche Kämpfe: Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hat die Hälfte der Raucherinnen und knapp ein Drittel der Raucher so große Angst vor einer Gewichtszunahme, dass sie nicht mit dem Rauchen aufhören. Oder nach einem rauchfreien Intervall wieder rückfällig werden. Dabei stimmt es zwar, dass die meisten Menschen nach einem Rauchstopp zulegen. Es gibt aber laut DKFZ auch Ex-Raucher, die ihr Gewicht halten oder sogar abnehmen.

Für alle anderen gilt: „Die Gewichtszunahme fällt meistens längst nicht so dramatisch aus wie befürchtet“, sagt der Psychologe Nils Kroemer, der ein Anti-Rauch-Programm an der Universität Dresden koordiniert. Je nach Studie liegen verschiedene Zahlen vor. Nach einer Meta-Analyse unter Leitung des französischen Suchtmediziners Prof. Henri-Jean Aubin, die 62 Studien mit einschloss, legen Ex-Raucher im ersten Jahr nach dem Rauchstopp durchschnittlich zwischen vier und fünf Kilo an Gewicht zu. Allerdings gibt es große Schwankungen: Etwa 13 Prozent nehmen demnach mehr als zehn Kilo zu, 16 Prozent verlieren dagegen sogar an Gewicht.

Langfristig nehmen Raucher und Nicht-Raucher gleich viel zu

Langfristig gleichen sich die Gewichtskurven von ehemaligen Rauchern und Nicht-Rauchern wieder an, heißt es beim DKFZ: Auch wer nie geraucht hat, wird im Laufe der Jahre nämlich meist fülliger.

Wie Menschen auf Nikotin reagieren, ist völlig unterschiedlich. Manche sind schon nach wenigen Zigaretten abhängig, andere nicht. Manche können von einem Tag auf den anderen aufhören, ohne Entzugserscheinungen zu haben, andere leiden wochenlang. Manche legen nach dem Rauchstopp Kilo um Kilo zu, andere so gut wie nichts. Warum einige Ex-Raucher aber so starke Gewichtsprobleme haben, können Forscher noch nicht erklären.

Klar ist dagegen, welche Faktoren das Risiko für eine Zunahme nach einer Rauchentwöhnung erhöhen: „Vor allem diejenigen, die von vorneherein schon übergewichtig sind, haben ein großes Risiko, nach einem Rauchstopp zuzunehmen“, sagt der Suchtmediziner Professor Anil Batra von der Universität Tübingen. „Gefährdet sind auch Ex-Raucher, die ausgeprägte Entzugssymptome entwickeln und deshalb ein starkes Verlangen nach Kohlenhydraten haben.“ Sie versuchen dann oft, ihre Unruhe mit Süßigkeiten zu bekämpfen.

Je abhängiger ein Raucher war, desto eher nimmt er zu

Es gilt der Grundsatz: Je mehr Zigaretten man konsumiert hat, desto stärker sind die Entzugserscheinungen und umso größer ist das Risiko zuzunehmen. Aber auch diese Regel ist nicht zuverlässig, wie Batra erklärt: „Es gibt auch Menschen, die besonders sensibel auf Nikotin reagieren und bereits bei 10 Zigaretten pro Tag eine starke Abhängigkeit entwickeln.“

Ein sanfter Übergang mit Nikotinpflastern, -kaugummis oder anderen Medikamenten macht den Ausstieg manchmal leichter: Sie können Batra zufolge verhindern, dass man wesentlich zunimmt. Sobald man sie aber absetzt, schützen sie nicht mehr und man steht vor den gleichen Problemen wie andere Ex-Raucher.

Aber warum werden die meisten denn fülliger, wenn sie auf Zigaretten verzichten? Dazu sagt Kroemer: „Man isst nach einem Rauchstopp einfach mehr. So banal ist das!“ Es heißt zwar auch, dass man bei einer Entwöhnung fast zwangsläufig zunimmt: So geht etwa die Deutsche Gesellschaft für Ernährung davon aus, dass Nikotin den Energieumsatz erhöht– bei starken Rauchern um etwa 200 Kilokalorien pro Tag. Fällt dieser Effekt weg, nimmt man demnach fast automatisch zu, wenn man genauso viel isst wie vorher.

Zigaretten als Appetitzügler

Kroemer zufolge haben neue Studien diese Behauptung aber ins Wanken gebracht. Einig sind sich Experten jedenfalls darin, dass Nikotin den Appetit dämpft. Nicht umsonst haben Zigaretten eine lange Geschichte als Appetitzügler: In Zeiten der Not wurde geraucht, um den Hunger zu unterdrücken. In Zeiten des Überflusses wurde geraucht, um die Naschlust zu besiegen. Davon zeugt der legendäre Werbeslogan „Reach for a Lucky instead of a sweet“, der fortschrittlichen Amerikanerinnen im frühen 20. Jahrhundert Zigaretten als Alternative zu Süßigkeiten schmackhaft machen sollte. Worauf die appetitregulierenden Effekte des Nikotins beruhen, ist noch nicht ganz klar.

Die beste Methode, um Gewichtsprobleme nach einem Rauchstopp in den Griff zu bekommen, ist Bewegung. „Ich sage immer: Man sollte der Sucht davonlaufen!“, berichtet Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im DKFZ. „Wichtig ist, dass man sich eine Bewegungsart heraussucht, die einem Freude macht.“ Ex-Raucher fühlen sich oft schon kurz nach der Entwöhnung viel fitter, sodass sie sportliche Aktivitäten ganz anders genießen können. So sagt der Suchtmediziner Batra: „Viele ehemalige Raucher merken, dass sie wieder ganz anders atmen können und neue Energien haben.“ Unter Druck setzen sollte man aber dennoch niemanden, betont der Arzt: „Wer nicht so sportlich ist, den überfordert es, wenn er in dieser schwierigen Phase auch noch joggen soll!“

Ansonsten gilt es,  Hungergefühle und Naschlust besser in den Griff zu bekommen. Neben einer Umstellung auf gesunde Ernährung, die wenig Fett, aber viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte enthält, lohnt es sich, auf kalorienarme Getränke zu achten: Vor allem Cola und andere Limonaden werden als „Dickmacher“ gerne unterschätzt, wie Pötschke-Langer sagt. Und noch etwas: Auch alkoholische Getränke enthalten jede Menge Kalorien.

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