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Rücktritt von Anne Spiegel: Politiker sollten auch Menschen sein dürfen

Kommentar Von Lena Jakat
13.04.2022

Der Rücktritt von Anne Spiegel war zweifellos richtig. Der Familienministerin ihren Urlaub anzulasten, führt jedoch in die Irre – und zeigt, was sich im politischen Betrieb dringend ändern muss.

Eins vorweg: Es ist richtig, dass Familienministerin Anne Spiegel zurückgetreten ist. Zu massiv sind die Zweifel an Spiegels Verhalten als rheinland-pfälzische Umweltministerin während der Flut im Ahrtal, zu schwer wiegen die Vorwürfe: Ihr Ministerium soll auf Warnhinweise des Landesamtes für Umwelt nicht schnell genug reagiert haben. In den ersten Stunden dieser Katastrophe, die 134 Menschen das Leben und Tausende ihre Existenz gekostet hat, hatte für Spiegel die Rettung ihres eigenen Images höchste Priorität. Das zumindest legen geleakte SMS nahe. Und vor allem: Spiegel hat die Unwahrheit gesagt. Zunächst hatte die Ministerin angegeben, an allen Sitzungen des rheinland-pfälzischen Kabinetts im vergangenen Sommer per Videoschalte teilgenommen zu haben, wenig später stellte sich heraus: Das stimmt nicht, sie war bei keiner einzigen Sitzung dabei.

Das alles reicht für einen Rücktritt locker aus, das könnten so einige bezeugen, die aus geringfügigeren Gründen ihren Hut nehmen mussten. Diese Vorwürfe werden in der öffentlichen Debatte jedoch von einem weiteren vermeintlichen Vergehen überlagert: Spiegels vierwöchigem Sommerurlaub in Frankreich, den sie zehn Tage nach der Flut antrat und den sie noch am Sonntag in einem persönlichen Statement zu erklären versuchte. Ihr kranker Mann und ihre vier kleinen Kinder hätten diese Auszeit nach den Belastungen durch die Pandemie einfach gebraucht, sagte die Ministerin.

Diskussion um Anne Spiegel: Es fällt uns schwer, der Spitzenpolitik menschliche Züge zuzugestehen

Die reflexhafte Empörung über die Auszeit der Familie Spiegel – Wir hatten es auch schwer! Vier Wochen! Was ist mit den Flutopfern? – ist verständlich, greift aber zu kurz. Viel zu kurz. Das Recht auf Erholungsurlaub ist in Deutschland ein hohes Gut und zwar nicht aus reiner Nettigkeit, sondern um die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systeme am Laufen zu halten. Angestellte, Chefinnen, auch Ärztinnen, Polizisten oder THW-Mitarbeiter machen Urlaub. Sie alle brauchen Auszeiten, um ihre Arbeit dauerhaft leisten zu können. Wir akzeptieren das, weil wir wissen, dass die Systeme nur so gut sind, wie die Menschen, die sie tragen.

Wenn dagegen an Politikerinnen und Politikern ihre menschliche, ihre schwache Seite sichtbar wird, führt das immer wieder zu Irritationen: Man denke an Merkels rätselhaftes Zittern, an Familienministerin Kristina Schröders Schwangerschaft – oder an die Debatte um Spiegels familiäre Situation. Menschliche Züge, die man Führungsfiguren in der Wirtschaft inzwischen immer häufiger zugesteht, mit dem Bild von politischer Führung zu vereinbaren, fällt immer noch schwer.

Video: dpa

Der Fall Anne Spiegel zeigt, dass sich die Politik und die Erwartungen der Wähler ändern müssen

Wenn wir nicht nur in den Führungskreisen der Privatwirtschaft statt quasi familienloser älterer Herren eine Vielfalt der Perspektiven, der Geschlechter und Lebensentwürfe wollen, sondern eine solche Mischung auch für die Politik anstreben, dann müssen wir den handelnden Personen mehr Menschlichkeit zugestehen und mit dieser Menschlichkeit umzugehen lernen. Mit der Tatsache etwa, dass auch Politikerinnen und Politiker ein Privatleben haben, dass sie Eltern sind oder Kinder pflegebedürftiger Eltern. Dass sie, um ihre Aufgaben dauerhaft zuverlässig erfüllen zu können, hin und wieder Privates priorisieren müssen – ihre Gesundheit, ihre Kinder. Das allerdings wird nur gelingen, wenn sich das Verständnis von Amt und Amtsführung grundlegend verändert.

Lesen Sie dazu auch

Schlagworte wie Präsenzkultur oder Mikromanagement gelten in der Privatwirtschaft als altmodisch, ja, als dysfunktional und überholt – und bezeichnen genau das, was in der Politik nach wie vor erwartet wird: Führungspersonen, die ständig sichtbar und persönlich auch in die noch so kleinen Vorgänge involviert sind. Wenn wir moderneres, menschlicheres Personal in der Politik wollen, muss sich auch die politische Arbeit verändern. Und die Erwartungen der Wähler.

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Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

13.04.2022

.

Man lasse doch solch plakatives Gedöns wie "Politiker sollten
auch Menschen sein können" u.ä.

Der "gesunde Menschenverstand" - wenn er denn eingesetzt wird -
muss einem sagen, dass (um diesen Fall - ganz ohne Häme - bei-
spielhaft herauszugreifen) ein Ehemann mit einem schon vor der
Übernahme des zweiten Ministeramtes erlittenem Schlaganfall
und "vier noch junge Kinder" (andernorts hieß es, wenn ich mich
nicht irre, drei im Grundschulalter und ein Kleinkind) und gleich-
zeitig so ein Ministeramt nicht sachgerecht (weder für die Familie -
vor allem die Kinder, nicht zu vergessen! - noch für das Amt) unter
einen Hut zu bringen sind.

Wer fordert, dass dies "geht", ignoriert bewußt die Ansprüche und
die Anforderungen, die sich aus einer Familie zum einen und aus
einem Ministeramt zum anderen ergeben ........

Da erinnere ich eines in der AA vor längerem breit geschilderten
Falles eines Ehepaares (beide vollbeschäftigte Ingenieure, meine
ich) mit drei Kindern, wo die Frau (sinngemäß) klagte, es sei vorher
schon schwierig genug gewesen, nun noch Corona ........
.
So geht es, wenn - nach meinem Empfinden - eigentliches Unver-
trägliches erzwungen wird
..

13.04.2022

Man stelle sich etwas Spiegel-Bildliches vor: Frau Spiegel hätte sich aus der von ihr dramatisierten Familiensituation mit vorgeschützten unzutreffenden Gründen und mit Lügen aus der Familie für 4 Wochen zurückgezogen. Was hätte es mit dem Rest der Familie gemacht? Eine Entfremdung wäre entstanden. Gut, in der Familie gelingt es zwar nicht immer aber doch immer wieder, dass man sich hernach unter Tränen wieder versöhnt. Als politische Figur des öffentlichen Lebens aber kann man nicht damit rechnen, an der Scheidung vorbeizukommen. Alles in allem verhält sich die Community nur wie die betrogene Restfamilie in obigem Gedankenexperiment. Die Causa Spiegel gibt keinen wirklichen Anlass, die Anliegen gefährdet zu sehen, welche der Artikel allerdings zu Recht betont!

12.04.2022

"Politiker sollten auch Menschen sein dürfen"
Völlig richtig, wenn Menschen in der freien Wirtschaft den Job wegen Fehlverhalten verlieren, sollte dies auch für Politiker gelten dürfen.

12.04.2022

Was für ein Kommentar...

sollte das als Clickbaiting geplant worden sein: Glückwunsch. Alles andere ist eine Farce.

Familie und Beruf in Einklang bringen? Es konnte also sein, dass sich die Dame per Videoschalte an den Kabinettssitzungen beteiligt, oder? Wo genau ist jetzt die Präsenzpflicht? Wenn dies möglich ist, dann ist bereits einiges möglich - was bspw. an einem Fließband in der Produktion nicht möglich ist.

Wie kann die Dame vier Wochen Urlaub machen? 4 WOCHEN AM STÜCK! Gut es gibt eine Sommerpause, für alle Politker:innen zum gleichen Zeitpunkt - oder? Also waren dann alle weg? Oder haben alle anderen keine Familien? Fragen sie mal "normale" Arbeitnehmer:innen, wann sie zuletzt 4 Wochen Urlaub am Stück hatten oder gar bis zu 60 Tage am Stück (Minus der Wochenenden).

Familie und Beruf? In der Regel reicht bei "normalen" Haushalten es kaum noch aus, dass eine Person zu Hause bleibt. Dazu reicht das Geld kaum. Bisher konnte das aber wohl der Mann der Dame - ja ihn hatte wohl 2019 ein Schlaganfall erleiden müssen. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist. Wir reden beim Schlaganfall von 2019! Weit vorher. Ich weiß nicht, wie das Leben der Familie organisiert ist. Es tut mir auch um den Mann Leid, das will ich nicht unterstellen. Derlei "Schläge" können unterschiedlichst verlaufen. Ich weiß aber auch nicht, welche Unterstützung die Familie sich geholt hat. Denn finanziell sollte jedoch deutlich mehr machbar gewesen sein, als es in den meisten Familien möglich ist! Drei der Kinder sind in der Grundschule, eines in der Kita. Wenn jetzt bspw. zuhause noch eine Haushaltshilfe tätig ist oder oder oder - da wird dann die Zeit mit den Kindern zur "Quality Time", denn der übliche Krempel wie "alles in Schuß halten, Essen zubereiten, Wäsche waschen, ..." - mir fehlen die Worte. Wenn das mit derlei Rahmenbedingungen nicht zu schaffen ist, dann weiß ich nicht, wie sie Pflegekräften oder Haarstylisten erklären wollen: Dein Job lässt ja Familie und Beruf zu, aber wenn Du erstmal über 10.000 EUR im Monat nach Hause bringst, dann kannst Du Dir das Leben nicht mehr leisten. Klar, Du könnte man ja auch Opa per Videoschalte pflegen oder Inge lernt per Videokurs ihre Haare selbst zu schneiden.

Apropos Gehalt: die 10.000 sind ja nur Fantasiewerte. Keine Ahnung was sie seinerzeit als Doppelministerin verdient hat und wieviel sie an Nebeneinkünften, wie früher mal im Stadrat Speyer oder im Rundfunkrat des SWR noch so erhalten hat. Wenn ihr die Familie so am Herzen gelegen hätte, dann wundert es mich schon, wieviele Ämter sie "noch" erfüllen wollte.

UND da sind wir dann beim letzten Punkt. Als Ministerin, sei es im Land oder im Bund, besteht die Pflicht sich für die Menschen einzusetzen, in deren Auftrag sie handelt. Natürlich müssen Minister:innen auch ein Privatleben führen können und dürfen. Diese Personen haben aber eine exponierte Stellung, in der sicherlich auch einige Dinge zurückstecken müssen - dafür gibt es aber auch ein entsprechendes Gehalt - mit diesem können Dinge kompensiert werden.

Wenn es jetzt um die Zeit geht, dann wundere ich mich schon, welchen Stellenwert die Familie eingenommen hatte, als die Dame zwei Posten gleichzeitig angenommen hatte. Das disqualifiziert alleine aber auch schon diesen Artikel im Sinne von "Vereinbarkeit von Beruf und Famlie". Wir reden hier von zwei Arbeitsverträgen mit jeweils satten Gehältern! Ein Gehalt bedeutet MEHR Einnahmen, als in den meisten Familien mit ZWEI Gehältern vorhanden ist.

Ich empfinde diesen Artikel als Schlag ins Gesicht für Menschen, die gerade so über die Runden kommen und auch zusehen müssen, wie sie ihre Kinder groß bekommen.

12.04.2022

Wenn man als normaler Arbeitnehmer vier Wochen Urlaub am Stück beantragt, wird man schon recht komisch angeschaut und der ein oder andere blöde Kommentar kommt. Wie eine Minisiterin vier Wochen Urlaub am Stück nehmen kann, ist mir ein Rätsel. Und dass dann auch noch nach der Flutkatastrophe. Es gibt völlig unbeteiligte freiwillige Helfer, die ihren Urlaub dafür verwendet haben, um dort zu helfen, gleichzeitig ist die zuständige Ministerin in den Urlaub gefahren! Aber dann auch noch lügen und behaupten, man hätte an einer Sitzung teilgenommen ist schon ein starkes Stück. Schämt die sich gar nicht!?

12.04.2022

.
Wenn Frau Jekat für die "Vielfalt der Perspektiven, der Geschlechter
und Lebensentwürfe" in der Politik eintritt, so möge sie doch dartun,
was sie da, gemessen an der Anforderungen poltischer Ämter, für
erforderlich und machbar hält.

Und Herr Lange, der darauf hinweist, dass andere Länder ihren Politik-
betrieb familien- und partnerfreundlich umgebaut hätten, möge doch
konkret darlegen, wo und wie das anderswo (besser) gemacht wurde.

Denkanstoß für die Wähler, deren Erwartungen sich verändern müssen
(wie es oben heißt)

(Nach dem eigenen Motto: " ...... wir ..... geben Orientierung durch fun-
dierte Meinungen")
.

12.04.2022

Frau Jakat,
Ihrem Kommentar stimme ich, der allerdings nichts Näheres weiß, zu. Kritikwürdig war das Verhalten der Landesministerin während der Flut. Die bekannt gewordenen SMS sind sehr befremdlich. Kritikwürdig war nicht, dass sie 10 Tage später in den Urlaub gefahren ist. Bis dahin konnte längst vom Krisenmanagement wieder auf Normalmanagement umgeschaltet worden sein und die zuständigen Personen und Ämter ihre Arbeit tun.

Gut, das Sie, Frau Jakat, auch ansprechen, dass wir Personen, die erfreulicherweise neben beruflichen Spitzenaufgaben auch familiäre Aufgaben wahrnehmen, auch anders sehen sollten. Dies ist natürlich keine Entschuldigung für das Versagen während der Katastrophe.

Zu einigen populistischen Kommentaren hier: Frau Spiegel bekommt selbstverständlich kein Ruhestandsgeld vom Bundestag sondern ein Übergangsgeld nach dem Ausscheiden aus dem Ministeramt und später vermutlich Ruhestandsbezüge für ihre Tätigkeit im Land Rheinland-Pfalz.

Raimund Kamm

13.04.2022

Dem kann ich mich grundsätzlich anschließen.
Aber: Für mich ist der Urlaub und der Umgang damit, ein Vorgang, der mit entsprechend offensiver, transparenter Kommunikation nicht zu dieser Konsequenz hätte führen müssen. Die Umstände, die Frau Spiegel erläutert hat, erklären in meinen Augen viel. In diversen Dokumentation ist die Belastung von Spitzenpolitikern gut dargelegt, wenn ein Regierungsamt in den Wahhlkampf und von dort in die Koalitionsverhandlungen übergeht. Ist dieser Marathon geschafft, geht das Regieren ja erst los. Vielen, die sich auch in diesem Forum populistisch hervortun, stände im Bewusstsein dieser Belastung etwas Zurückhaltung gut.

Das Tragische: Wenn es irgendjemand im beruflichen Umfeld von Frau Spiegel gut mit ihr gemeint hätte, wäre Sie von Ihrem Auftritt am Sonntag abgehalten worden. In derm vorherrschenden medialen Klima, hat sie mit diesem Auftritt sich selbst, ihrem Umfeld und dem Argument das Politik und Familie vereinbar sein sollen so grundlegend geschadet, dass es weh tut.
Erst diese PK vom Sonntag und die damit dokumentierte Überforderung hat in meinen Augen den Rücktritt unvermeidlich gemacht.
Ein Mechanismus, der in der Öffentlichkeit stehenden Politikern die Möglichkeit gibt sich für begrenzte Zeit zurückzuziehen und zu regenerieren, wäre notwendig. Nennen wir es Urlaub.

12.04.2022

Jede Reinigungskraft muss einen Einstellungstest machen.

Aber um Deutschland regieren zu können, bedarf es weniger Fähigkeiten.

12.04.2022

Der Rücktritt war nicht notwendig, wie so mancher andere auch. Niemaqnd kann mirt erzählen, daß sie jkeine bzw,. keine Vertreter hat. Wenn außerhalb des Staates, also in derWirtschaft eine Führungskraft in Urlaub geht, dann werden ewinerseits wichtige Projekte übergeben und der Vereter handelt mit voller Vertretungsmacht. Wozuz gibt es denn hochbezahlte Staatssekretäre oder evtl. Minsier die Im Urlaubs-, auch im ernsten Krankheiutsfalle, den Laden übernehmen(können sollten).

13.04.2022

Ähm. Wer in der freien Wirtschaft kümmert sich denn darum, dass die Vertretung, das Delegieren funktioniert? Ist das nicht die Führungskraft selbst? Ist es nicht deren Aufgabe dies verantwortungsvoll zu regeln? Wenn die Führungskraft das kann - nämlich auch zum richtig Zeitpunkt abgeben können - dann spricht das auch für diese und ist auch eine Qualität der Führung. Wenn Sie also schreiben "dann werden wichtige Projekte übergeben" klingt das so passiv, als würde das irgendeine Macht machen. In meinen Augen muss das die Führungskraft machen. Wenn ich allerdings nicht abgeben, sondern nur nehmen kann. Dann führt das vielleicht zur Überforderung, wenn ich auch bspw. zwei Ministerposten gleichzeitig erfüllen will. Wo waren denn da die Gedanken an die Familie? Ja, sie haben recht: es gibt genügend Personal, die einem vermutlich Arbeit abnehmen können. NUR das ist doch keine Holschuld derer, sondern eine Bringschuld der Führungskraft.

12.04.2022

Ist der geneigte Politiker Mensch gegenüber seinen Wählern ? NEIN

12.04.2022

Mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen, nachdem die Frau eine Abfindung in Höhe von 76.500€ bekommt. (Man bedenke, dass man nirgendwo sonst eine Abfindung bekommt, wenn man eigenständig aufgrund von Versagen kündigt!)

Hinzu kommt eine lebenslange Pension vom Bundestag. Und das nicht mit erreichen des Rentenalters, sondern ab sofort.

Wirklich ganz ganz arme Frau…


Was ich damit sagen will:
Ja, Politiker sind auch Mensch. Aber angesichts ihrer äußerst saftigen und aufgeblähten Vergütung sowohl während als auch nach der Amtszeit muss ihre Verantwortung mit einem anderen Maßstab gemessen werden und darf ruhig auch schärfer kritisiert werden.

Wieso bekommt ein MdB, welcher für den Job keinerlei Kompetenz oder Qualifikation vorweisen muss mehr Geld als ein leitender Oberarzt, ein leitender Ingenieur, etc.?

Weg mit der nutzlosen, unverantwortlichen Ministerin. Leider kann man nicht auf Besserung hoffen.

12.04.2022

Ein Kommentar, der Sache nicht wert. Wenn man auf oberster politischer Ebene, auf Ministerebene, ein Amt und dessen Funktion übernimmt, übernimmt man gleichzeitig die Forderung nach dem Wohle des deutschen Volkes. Kann ich dies nicht, so sollte ich dringend dieses Amt nicht ausüben. Und hier zeigt sich so ein Fall; wichtiger erschien hier das eigene, das persönliche Wohlbefinden; und dies kann und dient der Sache in keiner Weise. Auch der klägliche Versuch einer Begründung zeigt doch nur sehr deutlich auf, dass diese Frau dem Amt und seinen Verpflichtungen in keiner Weise gewachsen war!

13.04.2022

So ist es, aber heute sind die Politiker jedem Amt gewachsen, selbst Baerbock sagte sie kann Kanzlerin und die Ricarda traut sich diese Amt demnächst auch noch zu. An Slbstüberschätzung leiden die Politiker von heute nicht. Aber die Flutkatastrophe hatte ja schon 4 Tage zuvor begonnen. Alle Wetterämter warnten vor Starkregen in dieser Region, hätte man da bereits kontrolliert Hochwasser aus den Stauseen abgelassen, wäre es nicht zu dieser Katastrophe gekommen. Daran sieht man schon die Unfähigkeit vieler Politiker.

12.04.2022

Diesem Kommentar kann man nur bedingt zustimmen. Sicher gilt auch für Politiker, dass diese ein Recht auf Urlaub und Erholung haben. Aber jeder Unternehmer oder Arbeitnehmer muss auf die berufliche Situation Rücksicht nehmen. Dazu kommt, dass bestimmt auch die Flutgeschädigten Kinder hatten die in der Pandemie eine Belastung zu tragen und dann noch die Flutschäden, unbewohnbare Räume, Arbeitsplätze zerstört usw. Diese Menschen konnten weder in Urlaub fahren noch in sonst einer Weise sich eine Erholung gönnen. Und deswegen stellt sich hier die Frage ob es nicht eine Selbstverständlichkeit gewesen wäre, in der Position von Frau Spiegel, die Familie vorab in den Urlaub zu schicken und 1 oder 2 Wochen später nach zu kommen? Dazu kommt dann auch noch das Lügengebäude von steter Präsenz. Wenn man diese Ausreden hört, fragt man sich schon ob alle anderen keine kranken Familienmitglieder betreuen mussten, keine Kinder haben die betreut werden müssen und trotzdem haben viele ihren Urlaub dafür genützt um den Menschen in den Gebieten bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Und das erfordert eine große körperliche Anstrengung und nicht nur anwesend sein um in Sitzungen die notwendigen Hilfen anzukurbeln.
Und um gleich mal manchen Kommentaren den Wind aus den Segeln zu nehmen, ich bin 20 Jahre älter als Frau Spiegel, noch selbständig tätig, habe meinen schwerkranken Mann bis zu seinem Tod alleine gepflegt, Haus und großen Garten in Schuss gehalten und noch mehrmals in der Woche mein Enkelkind betreut.

13.04.2022

Eben so. Ob das bei Ihnen jetzt "alles locker flockig, weil die Rahmenbedingungen wie auf dem Ponyhof waren" ablief, bezweifele ich. Vermutlich mussten Sie von Ihrem Umsatz auch den Dienstwagen und ggfs. Mitarbeiter:innen bezahlen. Ich habe auch keine Ahnung, wie oft sie 4 Wochen in den Urlaub fahren konnten oder gefahren sind (und es nicht konnten - könnte was mit Verantwortung zu tun haben). Ab einem gewissen Gehalt kann ich nur sagen: wenn mir dann immer noch meine Karriere so wichtig ist, dass ich auch zwei Ministerposten gleichzeitig annehme UND dann merke, dass es in der Familie kracht. Dann kann ich entweder schauen, mich von den Posten zurückziehen oder mehr Verantwortung übertragen ODER ich nutze die finanziellen Mittel auch, um zuhause die alltäglichen Aufgaben erledigen zu lassen, sprich: ich sorge für Entlastung. Wenn derlei Rahmenbedingungen, wie bspw. der Möglichkeit per Webcam an Konferenzen teilzunehmen sowie die monetäre Sicherheit und Höhe, noch immer nicht hilfreich sind - dann weiß ich nicht, welches Bällebad die richtige Tiefe bieten soll. Wenn das ein Problem für Beruf und Familie darstellen soll, und das ein Maßstab sein soll, dass es "noch immer nicht vereinbar sei" - dann kommt das für mich einem Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die mit deutlich weniger Annehmlichkeiten klar kommen müssen. Ob das jetzt ihr Beispiel ist, der sich erfolgreich und fleißig liest oder ob das eine Familie im Niedriglohnsektor betrifft, wo vielleicht beide Eltern arbeiten müssen, wo der Kinderwagen vielleicht nicht in die Fabrik mitgenommen werden kann, wo es nicht die feinste Kita sein kann, wo keine Haushaltshilfe finanziert werden kann - höchsten eine Familienhilfe tätig ist oder das Jugendamt tätig sein muss, wo der Ausfall einer Waschmaschine in den finanziellen Ruin treibt, wo kein Auto möglich ist - so kann man unendlich weiter machen. Bitte: das hat nichts mit der Krankheit des Mannes, auch nicht bei Ihrem (mein Beileid) zu tun. Hier gibt es auch (in dieser Gehaltsstufe finanzierbare) Unterstützungsmöglichkeiten. Ganz ehrlich. Ich kann sowas nicht mehr hören. Es gibt in Deutschland noch ein, zwei Familien mehr, die auch Einschränkungen während Corona hatten. Bei denen die Eltern auch mal Jobs hatten - vorher. Von diesen Familien gibt es genügend, die in ihrem gesamten Familienleben noch nie im Urlaub waren.

12.04.2022

Das ist doch absurd. Jetzt sollen wir Mitleid mit der armen armen Frau haben?
Spiegel hat jedes Amt frei gewählt. Niemand hat sie genötigt. Sie stets einer klar erkennbaren Karrierestrategie verfolgt.
Dabei haben die von ihr angestrebten und ausgeübten Ämter ein klar formulierte Stellenbeschreibung. In keinem Amt hat Spiegel dieser Beschreibung entsprochen. Nirgends hat sie bleibende Spuren hinterlassen. Und es gibt Momente im Leben, in denen ist Führung und Präsenz elementar. Fragen Sie mal nach, wie oft z.B. Polizisten das Wort „Urlaubssperre“ zu hören bekommen. Und eine Flut dieses Ausmaßes und mit diesen Opferzahlen erfordert von den verantwortlichen Ministern Anwesenheit, Entscheidungsfähigkeit und Zuwendung. Ein Verweis auf „ Vielfalt der Perspektiven, der Geschlechter und Lebensentwürfe“ ist angesichts von 134 Todesopfern völlig kontraproduktiv. Wenn so viele Tode das Ergebnis der Stellenbesetzung nach „Vielfalt der Perspektiven, der Geschlechter und Lebensentwürfe“, dann ist dieser Versuch vielleicht falsch. Und das „ältere Herren“ stets „familienlos“ sind, ist einfach nur dumm. Diese „älteren Herren“ haben meistenteils ihre Familie ein Leben lang hinten angestellt, um der Allgemeinheit zu dienen.
Hätte sich ein Mann so wie Frau Spiegel verhalten, er wäre nie aufgestiegen und viel schneller gefeuert wurden. Aber wenn eine Frau mit den Tränen kämpft, warum auch immer, dann haben wir „menschlich berührt“ zu sein?
Gleichberechtigung gilt nun mal allseitig. Amtsinhaber kann man Nach Leistungen beurteilen. Dieses Urteil fällt für Frau Spiegel vernichtend aus.
Und wenn dann eine Frau ihre eigenen Familienprobleme nicht organisiert bekommt, zur Familienministerin gemacht wird, dass ist das um so schlimmer

12.04.2022

Polizei. Urlaubssperre. Ja gut, aber die Beamt:innen hätten doch per Videoschalte... :). Machen Sie mal 4 Wochen am Stück Urlaub im Schlachtbetrieb - dann steht das nächste Mal ein noch ärmeres "Würstchen" ggfs. ohne Sozialversicherung an der Kettensäge.

Es war ihr also sogar noch möglich per Videoschalte. OMG. Von wegen Präsenzpflicht. Was muss noch mehr an "Familienfreundlichkeit" passieren, für jemanden, dessen einziger Auftrag es ist, UNS mit bestem Wissen und Gewissen zu vertreten? Einem Amt das nunmal eine gewisse Verantwortung in sich birgt - bei dem vieles zurückstecken muss.

Ich hoffe für die Kinder der Dame, dass diese nicht Opfer von Gewalt wurden - ich gehe (ohne es zu wissen) einmal davon aus. DENN hier sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Hier zeigt sich statistisch mit bitterbösen Zahlen das ganz viele KINDER und Familien nicht gut durch die Pandemie gekommen sind.

12.04.2022

Sehr verehrte Lena Jakart.. als ich ihren Beitrag gelesen hab, ist mir aus irgendwelchen Grund der Satz eingefallen, wasch mich aber mach mich nicht nass.. Solch ein politisches Amt hat seine Bestimmungen, wo man präsent sein muss.. Sie verstehen dass der Rücktritt richtig ist, aber nicht dass es wegen ihrem Urlaub war.. und gelogen hat sie auch noch und nicht wenig. Warum nimmt jemand man ein hohes Amt an und sollte es zu eng werden, wird es gleich zu viel. Ist es Selbstüberschätzung, nicht geeignet für den Job.
Wir haben heute junge Politiker Frauen die ihren Job wie einen normalen Arbeitsplatz sehen.. Beginn 8-9 Uhr und ab 16- 17 Uhr wieder zu Hause, wo täglich ein ganzes Heer von Helfern eingebunden ist.
Was mich sehr betroffen macht, wie in der Politik gelogen wird.. man lügt ja nicht nur seinen Arbeitgeber oder Kolleg/innen an sondern seinen Wahlkreis und seine Wähler.. Was Anne Spiegel gemacht hat ist nicht zu entschuldigen, wenn hätte sie auch dafür sorgen müssen dass sie jemand vertritt und das für eine kurze Zeit, keine 4 Wochen. Menschlich war deshalb ihr verhalten bei der Flut katastrophal..