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  3. Geschichte des Automobils: Vom brutalen Hass gegen das Auto in seiner viehischen Form

Geschichte des Automobils
28.01.2011

Vom brutalen Hass gegen das Auto in seiner viehischen Form

Sie ist eine furiose und beispiellose Erfolgsstory, die Geschichte des Automobils. Doch am Anfang, vor über 100 Jahren, setzten Menschen Stahlseile, Peitschen, Nagelbretter und Glasscherben ein, um die Verbreitung des Verkehrsmittels Auto zu behindern. Von Simon Kaminski

Sie ist eine furiose und beispiellose Erfolgsstory, die Geschichte des Automobils. Doch am Anfang, vor über 100 Jahren, setzten Menschen Stahlseile, Peitschen, Nagelbretter und Glasscherben ein, um die Verbreitung des Verkehrsmittels Auto zu behindern. Und zwar gerade auf dem Lande, nicht zuletzt auch in Bayern.

Doch in Hennigsdorf, nordwestlich von Berlin, ereignete sich am 2. März 1913 das spektakulärste Attentat mutmaßlicher Automobil-Hasser: Als der 45-jährige Berliner Juwelier Rudolf Plunz mit Gattin und zwei Töchtern in seinem Opel "Tornado" zu einem Ausflug in Richtung Wandlitzsee unterwegs war, wurde die Fahrt in einer Kurve durch ein fingerdickes, zwischen zwei Bäumen gespanntes Drahtseil jäh gestoppt.

Die grausige Bilanz: Das Ehepaar war sofort tot, eine Tochter schwer verletzt. Trotz Großfahndung konnte für die Tat nie jemand zur Rechenschaft gezogen werden. Dennoch war sich die Polizei damals sicher, dass die Triebfeder für dieses Verbrechen in einem "brutalen Hass gegen das Auto in seiner viehischen Form" zu finden sei. Tatsächlich gab es in der Folge ähnlich gemeingefährliche Anschläge, die dazu führten, dass Zubehörhersteller Vorrichtungen gegen Drahtseilattentate auf den Markt brachten.

Derlei Ereignisse hielten das Kaiserreich, befeuert durch reißerische Presse-Berichte, in Atem, wie der Historiker Uwe Fraunholz in seiner faktenreichen Analyse "Motorphobia" über den frühen Widerstand gegen die individuell motorisierte Gesellschaft beschreibt. Doch fast aufschlussreicher ist ein Blick auf die Vielzahl kleinerer Zwischenfällen - wie Peitschenhiebe wütender Kutscher auf Wagenlenker oder Steinwürfe.

Immer wieder kam es auch zu mehr oder weniger organisierten Protesten der Bevölkerung gegen den gerade im Umfeld der großen Städte rasch zunehmenden Verkehr. Eine zeitgenössische Statistik weist für Bayern im Zeitraum zwischen 1902 und 1914 exakt 50 Zwischenfälle dieser Art aus. Das klingt recht wenig, doch darf dabei nicht vergessen werden, dass 1914 in Bayern nur gut 10 000 Autos unterwegs waren. Gleichzeitig tobte ein jahrelanger Kleinkrieg zwischen den Automobil-Clubs und vielen Gemeinden, die "Pflasterzölle" von Autofahrern verlangten. Neudeutsch würde man dieses Verhalten "Abzocke" nennen; die Motivation der Behörden war und ist jedenfalls unschwer zu durchschauen.

Schwieriger zu entschlüsseln sind die Beweggründe, die sich in Einzelfällen in militantem Hass auf die "Autowildlinge" Bahn brachen. Glaubt man der Wissenschaft, gab es eine wachsende tiefe Furcht vor dem Phänomen "Automobil", das sich anschickte, so massiv in das Leben eines Jeden einzugreifen, wie kaum eine Erfindung zuvor.

Oft genannt wird auch die "klassendifferenzierende" Wirkung des Automobils - sprich: der die Wut noch steigernde Neid derjenigen, die sich einfach kein Auto leisten konnten. Nicht zu vergessen, der Ärger über den Lärm und den Gestank - ein Furor, den es heute natürlich auch noch gibt. Doch der Unterschied ist, dass jetzt fast alle, die über den Verkehr vor der Haustüre klagen, selber zumindest ein oder gar mehrere Autos ihr Eigen nennen.

Woher das Flaschenpfand kommt

Eines vergessen eingefleischte Autohasser gerne: Carl Benz und den anderen Automobil-Pionieren ist es zu verdanken, dass es heute das Flaschenpfand gibt. Es wurde nämlich in Teilen Bayerns noch vor dem Ersten Weltkrieg von den Brauereien auf Druck der Automobilverbände eingeführt. Waren doch so absichtlich wie tückisch auf der Fahrbahn platzierte Scherben eine Plage, die das Leben so mancher Pneus beendete. Von Simon Kaminski

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